Nachdem ich „Die Mitternachtsbibliothek“ von Matt Haig so gut fand, habe ich mich auf sein neuestes Werk schon sehr gefreut gehabt und danke dem Droemer Verlag herzlichst, dass sie mir ein Exemplar zur Verfügung gestellt haben.

Terence Cave musst in seinem Leben schon einiges verkraften. Drei geliebte Menschen schieden bereits aus seinem Leben und nun gibt es nur noch ihn und seine Tochter Byrony. Zu schmerzhaft waren seine Verluste, dass er sich die verzweifelte Aufgabe gestellt hat, seine Tochter vor jeder Gefahr zu beschützen. Natürlich versucht Byrony immer wieder aus dem Käfig ihres Vaters zu entkommen und Terence Vertrauen wird immer wieder auf die Probe gestellt. Doch ab wann wird Liebe und Fürsorge zur Besessenheit?

Fazit

Die Thematik des Buches ging mir schon ziemlich zu Herzen und ich konnte das Verhalten des Protagonisten an manchen Stellen gut nachvollziehen. Wenn man so viele geliebte Menschen, durch verschiedensten Tragödien verloren hat, möchte man dieses eine Lebewesen, sein eigen Fleisch und Blut, bis aufs Mark beschützen. Nur leider bemerkt man nicht immer, wenn man eine rote Linie überschreitet und aus Fürsorge dann eine Form der Einengung, ja gar der Besessenheit entsteht. 
Trotzdem bin ich der Meinung, dass diesem Buch eine Triggerwarnung hinzugefügt werden sollte, da diese Geschichte schon sehr an die Abgründe der Psyche, eines kranken Mannes führt.
Ich persönlich mag den psychologischen Hintergrund des Buches sehr, allerdings habe ich mich mit seiner Umsetzung die ersten 150 Seiten ziemlich schwergetan. Der Schreibstil ist nicht ganz einfach zu lesen, macht aber schlussendlich, wenn man das Buch beendet hat, totalen Sinn.
Die zweite Hälfte des Buches wird dann auch sehr spannend, sodass ich schneller voran kam, als zu Beginn. Allerdings glaube ich leider, dass dieses Buch nicht jedermanns Sache ist.

3 von 5 Sternen

Der fürsorgliche Mr. Cave – Matt Haig – Droemer – Hardcover – 20,00€ – 256 Seiten – ISBN: 978-3426282618 – Erscheinungsdatum: 01.02.2022