Gute Nachbarn…wünschen wir uns die nicht alle. Ich selbst habe das Glück, zwei benachbarte Familien als meine Freunde nennen zu können, aber auch das Pech, das genaue Gegenteil neben mir wohnen zu haben. Mit einer guten Nachbarschaft lebt es sich einfach entspannter und in der Not ist immer jemand da, der einen helfen kann.

Der Titel „Gute Nachbarn“ hat mich einfach angesprochen und der Klappentext erinnerte mich ein wenig an das Buch „Kleine Feuer überall“, welches ich wirklich sehr mochte. Ich war neugierig auf die Geschichte und hätte niemals gedacht, dass es meine Erwartungen so übertrifft.

Ein ganz lieben Dank geht an den Droemer-Verlag, der mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.


Aber worum geht’s?

Die Geschichte spielt in Oak Knoll, einem Vorort in North Carolina. Dort lebt die verwitwete Valerie zusammen mit ihrem Teenie-Sohn Xavier.  Xavier ist ein guter Junge, ein musikalisches Talent, mit fantastischen Aussichten auf ein Musikstipendium und neben der Schule hilft er seiner Mutter, wo er nur kann. Valerie immer engagiert, höflich und hilfsbereit. Beide sind in ihrer Nachbarschaft sehr beliebt. Allerdings belastet Xavier eine Sache sehr. Er hat damit zu kämpfen, dass er ein Mischlingskind ist, denn Valerie ist dunkelhäutig und sein Vater war weiß. Er selbst hat das Gefühl, nirgends so richtig dazu zugehören.
Eines Tages ziehen die Whitmans mit ihren zwei Töchtern auf das benachbarte Grundstück der beiden ein und von nun an, war das Leben in dem kleinen Vorort nicht mehr das selbe.
Eine sterbende Eiche und eine süße Teenagerliebe werden für Valerie zu einer großen Herausforderung, die in einer Katastrophe enden soll.

Fazit

Diese Geschichte geht so unter die Haut, das könnt ihr euch gar nicht vorstellen. Mit einem grandiosem Schreibstiel hält uns Therese Anne Flower so ungeschminkt die erschütternde Realität vor Augen, dass ich am Ende atemlos war. Gänsehaut, Tränen…alles war dabei.

Klar weiß ich, dass Rassismus existiert. Aber ich kann, oder ich will mir, immer gar nicht vorstellen, welche Ausmaßen das annehmen kann. Ich erziehe meine Kinder danach, dass alle Menschen gleich sind und finde es immer wieder schockierend, wieviel Abneigung gewissen Nationalitäten entgegen gebracht werden. „Gute Nachbarn“ ist schockierend real und hält uns vor Augen, was diese Abneigung in einem Menschen anrichten kann. Einem Menschen, der die gleichen Rechte, wie alle anderen auf dieser Welt haben sollte. 

Diese Geschichte, ist trotz ihrer schweren Kost, definitiv eines der besten, wenn nicht sogar die beste, die ich in diesem Jahr gelesen habe und eine absolute Leseempfehlung!

5 von 5 Sternen

Gute Nachbarn – Therese Anne Fowler – Droemer – Gebunden – 20,00€ – 352 Seiten – ISBN: 978-3426282519 – Erscheinungsdatum: 01.06.2021