Als damals mit „Todesrauschen“ der dritte Auris-Teil erschienen ist, war ich zu Beginn des Lesens ein wenig wehmütig. Grund dafür war die Tatsache, dass ich diese Reihe geliebt habe und mit diesem Teil die Trilogie enden sollte. Umso glücklicher war ich, dass Vincent zum Ende des Buches hin einen schönen Cliffhanger eingebaut hatte, der auf mehr Stoff von Matthias Hegel und Jula Ansorge hoffen ließ und tatsächlich: Mit „Auris – Der Klang des Bösen“, erschien am 01.06.2022 der heiß ersehnte vierte Teil.

Ein erschütternder Schrei, ein Sturz aus dem Fenster und der Anblick seiner geliebten Mutter, die am Boden liegt. Eine Abfolge an Geschehnissen, die Silvan Berg sich so nicht hätte träumen lassen, als er nach längerem Aufenthalt in einer psychiatrischen Anstalt endlich wieder nach Hause kommt. Doch genau dies geschieht und für einen kurzen Augenblick, meint er seinen Vater in dem Schatten erkannt zu haben, der dort oben am Fenster zu sehen war. Auf dem Polizeirevier möchte allerdings keiner den panischen Silvan und dessen Aussagen ernst nehmen. Einzig Matthias Hegel meint mit seinem geschultem Gehört zu erkennen, dass Silvan nicht lügt und so beginnt er, gemeinsam mit Jule Ansorge, in den für ihn wohl persönlichsten Fall zu ermitteln. Denn das Opfer ist keine geringere als Patricia Berg…

Fazit

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich mich mit dieser Rezension etwas schwer tue. 
Denn Auris 4 war eines der Bücher, die ich in diesem Jahr so herbeigesehnt habe, aber es konnte meinen Erwartungen leider nicht gerecht werden und die strengeren Worte fallen mir immer etwas schwerer, als die lobenden. Schon beim Auspacken des Buches habe ich ein wenig gestutzt, denn wo die ersten drei Auris Bücher in einem schönen matten Cover „glänzen“, bekam „Der Klang des Todes“ ein Cover im Hochglanzformat. Ja, das ist für die/den ein oder andere/n jetzt eventuell nicht nachvollziehbar, dass ich ich mich an so etwas störe, aber im Bücherregal sieht es einfach nicht mehr so schön einheitlich aus. Es kann aber natürlich auch gerade das gewollt sein, denn mit dem vierten Teil beginnt ja ein neuer Hegel-Abschnitt.

Auch ich habe etwas Neues gewagt, denn ich habe zum ersten Mal ein Buch mit jemanden zusammen gelesen. Nick von https://www.instagram.com/alles.oder.nicks/ war so lieb und erwies mir die Ehre, mit ihm gemeinsam das nächste Auris-Kapitel zu erleben. Naja, lesen ist nicht ganz richtig, denn schon im Vorfeld schwärmte er von den großartigen Hörspielproduktionen der Reihe und somit entschieden wir, auch „Der Klang des Bösen“ über Audible zu hören. Und ich muss sagen, er sollte Recht behalten. Die Produktion an sich war fantastisch, so eine Buchvertonung hatte ich bisher noch nie zuvor gehört. Nur leider war auch genau dies das Beste des ganzen Buches. Wo die ersten drei Bücher mit ihrer doch sehr ausgefeilten Story glänzten, wirkte diese in der Thematik doch sehr stumpf und platt. Natürlich haben wir uns während unserer „Lesezeit“ immer wieder ausgetauscht und während ich immer wieder krampfhaft versucht habe, hinter jedem kleinsten Detail, ich sage nur Kegelbahn ;-), ein Indiz zu finden, war ihm doch schon ziemlich schnell klar, auf was das Ganze hinauslaufen würde. Auch hier sollte er Recht behalten – in diesem Sinne aber: Leider.

Ja, der Schreibstil ist wieder sehr flüssig, die Vertonung wie schon erwähnt großartig, sodass wie ziemlich schnell mit dem Buch durch waren und auch dank der forensischen Aspekte habe ich wieder etwas dazugelernt, aber es kommt bei weitem einfach nicht an seine drei Vorgänger heran. Der Plot an sich war für mich total einfallslos, etwas, was man von den beiden Spitzenautoren einfach nicht gewöhnt ist. 

Hätte ich das Buch gelesen, hätte es höchstwahrscheinlich nur eine Zwei-Sterne-Bewertung von mir erhalten. Da ich es dank Nick aber gehört habe, bekommt es, für die ganz besondere Vertonung, noch einen weiteren Stern obendrauf.

So leid es mir tut, aber dieses Auris-Kapitel war nicht nach meinem Geschmack, dennoch freue ich mich auf den nächsten Teil und bin ganz positiv gestimmt, dass dieser wieder im alten Glanze brillieren wird.

3 von 5 Sternen

Nicks Meinung zum Buch findet ihr übrigens hier:
https://www.instagram.com/p/CgWkqLJrv78/


Vincent Kliesch / Sebastian Fitzek – Auris – Der Klang des Bösen – Droemer – Taschenbuch – 12,99€ – 352 Seiten – ISBN: 978-3426308417 – Erscheinungsdatum: 01.06.2022