Nach „Was perfekt war“ ist „Verity“ das zweite Buch, das ich von Colleen Hoover gelesen habe.
„Verity“ ist momentan in aller Munde und wird in der kommenden Zeit höchstwahrscheinlich für viel Gesprächsstoff sorgen. Meine engsten Buchfreundinnen haben mir als Mutter im Vorfeld davon abgeraten dieses Buch zu lesen. Aber ehrlich gesagt, haben sie damit meine Neugier eher noch mehr geweckt, weil ich wissen wollte, was da so schlimmes thematisiert wurde. 
Als eingefleischte Thriller-Leserin dachte ich, dass mich so schnell nichts schockieren kann, aber da hatte ich wohl weit verfehlt.

Worum gehts? 

Lowen Ashleigh ist eine eher unbekannte Schriftstellerin, die sich mit ihren Büchern gerade so über Wasser halten kann. Nachdem Lowen ihr kranke Mutter bis zu deren letzten Tag gepflegt hatte, steht sie nun allein und hochverschuldet da, ohne eine Lösung parat zu haben.
Bis plötzlich ein lukratives Angebot bei ihrem Agenten eingeht.  Jeremy Crawford bittet sie, die gefeierten Psychothriller seiner Frau Verity zu Ende zu schreiben, da sie selbst körperlich und geistig nicht mehr in der Lage dazu sei. Lowens erster Impuls lässt sie das Angebot ablehnen, da sie denkt, dem Ganzen nicht gewachsen zu sein. Außerdem fühlt sie sich zu Jeremy hingezogen, was in ihren Augen falscher nicht sein könnte. Als Jeremy aber die Summe des Honorars nannte, ist diese einfach zu verlockend und schließlich willigt sie ein.
Um sich in Veritys alte Aufzeichnungen einzuarbeiten und Recherchen für die kommenden Bücher zu sammeln, zieht sie von heute auf morgen bei den Crawfords ein. Während dieser Recherchen fällt Lowen Veritys Autobiografie in die Hände und was sie dort zu lesen bekommt, kann verstörender nicht sein…

Fazit

Wie schon oben erwähnt, dachte ich, dass ich als Thriller-Leserin schon so einiges gelesen habe und mich eigentlich nichts mehr schockieren kann. Tja, Pustekuchen. 
Ich bin bei diesem Buch immer noch zwischen Genialität und Wahnsinn ziemlich hin und hergerissen. Colleen Hoover trifft mit dem Thema einen wunden Punkt und lässt uns beim Lesen mehrfach schlucken, wenn nicht sogar die Luft anhalten. Ein Familiendrama, was verstörender nicht sein kann und mir als Mutter das Herz zeitweise still stehen lässt. 
Trotz der Heftigkeit der Story, konnte ich dieses Buch dennoch nicht aus den Händen legen, da es so fantastisch und spannend, mit fesselnden Protagonisten geschrieben wurde.  Allerdings weiß ich nicht, ob ich „Verity“ jedem empfehlen würde. Es beinhaltet Szenen, die vielleicht nicht für jeden so leicht verkraftbar sind.

Nach einem Tag Bedenkzeit habe ich mich dazu entschlossen diesem Buch 5 Sterne zu geben. Leider ist diese Geschichte nicht an den Haaren herbeigezogen und die Dunkelziffer für diese Tragödien möchte ich gar nicht wissen. Diese erschütternde Geschichte aber so brutal ehrlich aufs Papier zu bekommen, dass es uns den Atem verschlägt ist bemerkenswert. Colleen Hoover hat in diesem Sinne einen fantastischen Job gemacht und sich ihre 5 Sterne damit mehr als verdient.

 

5 von 5 Sternen

Verity – Colleen Hoover – dtv (Bold) – Paperback – 14,90€ – 368 Seiten – ISBN: 78-3423230124 -Erscheinungsdatum: 13.03.2020